The Cave (2019) – Thailand

• Regie: Tom Waller
• Drehbuch: Tom Waller, Don Linder
• Genre: Drama, Katastrophenfilm, Doku-Drama
• Dauer: 103 Minuten
• Sprache: Thailändisch, Englisch, und andere
• Basierend auf: Der Rettung der „Wild Boars“-Jugendfußballmannschaft aus der Tham-Luang-Höhle im Jahr 2018.

Hintergrundgeschichte

The Cave basiert auf der wahren Begebenheit der Rettungsaktion, die im Sommer 2018 weltweit Schlagzeilen machte. Zwölf Mitglieder einer thailändischen Jugendfußballmannschaft und ihr Trainer wurden nach einem plötzlichen Monsunregen in der Tham-Luang-Höhle eingeschlossen. Die internationale Rettungsaktion dauerte 18 Tage und umfasste über 10.000 Menschen aus aller Welt, darunter Taucher, Ingenieure, Militärs und Freiwillige.

Der Film ist die erste dramatisierte Nacherzählung dieser Ereignisse und konzentriert sich auf die menschlichen Aspekte der Rettung sowie die Herausforderungen, mit denen die Retter konfrontiert waren.

Handlung

The Cave zeigt die Ereignisse aus der Perspektive mehrerer realer Personen, die direkt an der Rettungsaktion beteiligt waren, darunter:

• Jim Warny (gespielt von sich selbst): Ein irischer Höhlentaucher, der eine Schlüsselrolle bei der Rettung spielte.
• Mikko Paasi: Ein finnischer Taucher, der an den logistischen Herausforderungen beteiligt war.
• Saman Kunan: Ein ehemaliger thailändischer Navy SEAL, der bei einem der Tauchgänge sein Leben verlor.
• Lokalbevölkerung und Freiwillige: Der Film hebt die Bemühungen der Dorfbewohner hervor, die bei der Umleitung des Wassers und der Unterstützung der Rettung halfen.

Die Geschichte konzentriert sich auf die Schwierigkeiten und die Ungewissheit der Rettungsmission:

• Die komplizierten und gefährlichen Tauchgänge durch die überfluteten und engen Höhlengänge.
• Die Entscheidungen über Leben und Tod, die unter hohem Druck getroffen werden mussten.
• Die emotionalen und physischen Belastungen der Retter und der Familien der eingeschlossenen Jungen.

Themen und Motive

1. Heldentum und Zusammenarbeit:
   Der Film zeigt, wie Menschen aus verschiedenen Kulturen und Hintergründen zusammenkamen, um ein scheinbar unmögliches Ziel zu erreichen.
2. Menschliche Belastbarkeit:
   Sowohl die eingeschlossenen Jungen als auch die Retter müssen ihre Grenzen überwinden, um zu überleben und das Leben anderer zu retten.
3. Opfer und Risiko:
   Der tragische Tod von Saman Kunan wird im Film besonders hervorgehoben, um die Gefahren der Mission zu verdeutlichen.
4. Technische Herausforderungen:
   Die engen Passagen, das steigende Wasser und die Sauerstoffknappheit erschwerten die Rettung erheblich. Der Film veranschaulicht, wie Technik und menschliche Einfallsreichtum diese Hindernisse überwanden.

Herausragende Elemente

1. Authentizität:
   Viele der echten Beteiligten, darunter der irische Taucher Jim Warny, spielen sich im Film selbst. Dies verleiht der Erzählung eine rohe, dokumentarische Qualität.
2. Realistische Darstellung:
   Regisseur Tom Waller entschied sich bewusst für eine realistische Darstellung der Ereignisse. Der Film verzichtet auf unnötigen melodramatischen Ballast und bleibt den wahren Ereignissen treu.
3. Internationale Perspektive:
   Der Film zeigt nicht nur die thailändischen Bemühungen, sondern auch die Beiträge der internationalen Gemeinschaft. Dies spiegelt die globale Aufmerksamkeit wider, die die Rettungsaktion erhielt.
4. Emotionale Tiefe:
   Die Angst und Hoffnung der Familien der eingeschlossenen Jungen werden in bewegenden Szenen dargestellt, die das menschliche Drama der Situation unterstreichen.

Visuelle und Technische Aspekte

• Drehorte: Teile des Films wurden in der Nähe der Tham-Luang-Höhle und in nachgebauten Höhlensystemen gedreht, um die Gefahr und Enge der Rettung realistisch darzustellen.
• Kinematografie: Der Film nutzt klaustrophobische Kameraführung, um die beengten und gefährlichen Bedingungen innerhalb der Höhle eindrucksvoll zu zeigen.
• Sounddesign: Das Sounddesign verstärkt die Spannung, besonders während der Tauchsequenzen, bei denen das Atemgeräusch der Taucher und die Stille der Höhle dominieren.

Kritiken und Rezeption

• The Cave wurde für seine Authentizität gelobt, insbesondere für die Einbindung der realen Retter.
• Einige Kritiker bemängelten, dass der Film weniger auf die psychologische Tiefe der Figuren eingeht und sich stattdessen stärker auf die technischen Details konzentriert.
• Das Werk wurde als Hommage an die internationalen Retter und die thailändische Gemeinschaft angesehen, die in dieser Krise zusammenarbeiteten.

Vergleich mit anderen Filmen und Dokumentationen

• The Rescue (2021): Diese National Geographic-Dokumentation über dieselben Ereignisse ist emotionaler und konzentriert sich stärker auf Interviews mit den realen Tauchern.
• Thirteen Lives (2022): Ron Howards Hollywood-Adaption der Geschichte bietet eine cineastischere und emotional aufgeladene Darstellung der Ereignisse.
• Im Gegensatz zu diesen Produktionen legt The Cave mehr Wert auf Realismus und lässt viele der Beteiligten ihre eigenen Geschichten erzählen.

Fazit

The Cave ist ein authentisches und packendes Doku-Drama, das die Heldenhaftigkeit und Zusammenarbeit zeigt, die für die Rettung der thailändischen Fußballmannschaft erforderlich waren. Der Film ist nicht nur eine spannende Darstellung der Ereignisse, sondern auch ein Tribut an die mutigen Retter und die Stärke der menschlichen Solidarität. Obwohl er manchmal nüchtern und technisch wirkt, bleibt er ein wichtiger Beitrag zur filmischen Aufarbeitung dieser beispiellosen Rettungsmission.